Aktuell – IST DEMOKRATIE ARBEIT?
Wozu zwingt Sie Ihre Vernunft?
lernen, lernen,lernen
abwägen
dass ich nicht haue
ruhig bleiben
auch die Freiheit der anderen zu respektieren
klar abzuwägen, was ist mir wichtig
Was würden Sie gerne an dieser Demokratie weiterentwickeln?
mehr basisdemokratische Entscheidungen ( auf Augenhöhe)
frühzeitiges Einbeziehen von Kindern und Jugendlichen
mehr Solidarität und Verständnis füreinander
diese Demokratie ist nich techt
wenn ich als Kritiker der Bundesregierung als Demokratiefeind bezeichnet werde, hast das mit Demokratie nichts zu tun
Hier ist ein Auszug der Antworten auf die Fragen an der Litfaßsäule.
Frage: Was verstehen Sie unter einem mündigen Bürger?
Antwort: Ein Menschenwesen, das fragt und nach Antworten sucht/
Frage: Woher wissen Sie, was richtig und was falsch ist?
Antworten: Leben-Lieben-Lachen / Humanitärer Grundsatz und Erhalt der Lebensgrundlagen / Keine Rassisten / Erlernte und immer wieder reflektierte Werte/ Aufgrund meines Verstandes / Es gibt nicht nur schwarz und weiß / Moral ist ein soziales Konstrukt/
Frage: Was stört Sie an der bundesdeutschen Demokratie?
Antwort: Die Ampel muss weg / Verbeamtung von Lehrern aufheben-Leistungsprinzip einführen / Ich mache mir selbst ein Bild von dieser
Berichterstattung.Alles nur gelogen/
Frage: Was würden Sie gerne verändern an dieser Demokratie?
Antwort: Aus dem Theoretisieren und Spekulieren und der Suche nach der Wahrheit rauskommen-hinein in einen selbstwirksamen, pragmatischen Umgang mit der unmittelbaren Realität meines Alltags.
Aktuelle Beiträge der Vorbeikommenden – am 12. Januar 2023
IST DEMOKRATIE ARBEIT? – am 20. November 2022
Eröffnung der ‚land-art‘ Installation von Gerhard Hesse am Ederradweg
Eine Litfaßsäule, gestaltet mit den Grundfarben rot, blau und gelb und viel weißer Fläche steht unvermittelt am Ederradweg zwischen Wellen und Anraff und ist ein echter Hingucker in der tristen Novemberlandschaft.
Am Sonntag eröffnet der Wellener Künstler Gerhard Hesse mit seiner Frau Andrea Grimmell-Hesse im Beisein von 70 Gästen seine neue Installation unter der Fragestellung, ob Demokratie Arbeit sei. – Sabine Betschel, Kunsthistorikerin und Lehrerin für Kunst und Geographie am Bad Wildunger Gymnasium nimmt die Zuhörer mit auf eine Hintergrundreise unter der Fragestellung ‚Was hat die Demokratie mit einer Litfaßsäule zu tun? Sie geht auf die Geschichte der Litfaßsäule ein, einem Kommunikations- und Werbemittel aus dem 19. Jahrhundert und fragt, wofür der Künstler hier denn werbe? Sie betont, dass Deutschland 1848 erste demokratische Versuche unternahm, dann die Weimarer Republik erlebte , um schließlich nach dem Scheitern der Nationalsozialisten in 1949 eine stabile Demokratie mit dem Grundgesetz als Verfassung einzurichten. Die Demokratie sei eine bequeme Staatsform, die Freiheit, Individualität und Sicherheit für die Bürger ermögliche und wenig verbindliche Pflichten ( z.B. Gesetzestreue, die Freiheit der anderen zu respektieren, das Wahlrecht wahrzunehmen)beinhalte. Theoretisch kann sich jede und jeder vom Lebensbeginn bis zum Alter frei entfalten, den eigenen Bedürfnissen nachkommen, ohne sich für die demokratische Gesellschaft und Staatsform zu engagieren. Aber: Macht das glücklich? Bringt das die Demokratie weiter? Wo bleibt die Entwicklung und kann so etwas auf Dauer funktionieren? Eher sind wir derzeit am Scheidepunkt, die Akzeptanz und das Engagement schwinden, der mündige Bürger ist ein nicht gelebtes Ideal und die Menschen fordern viel und tun wenig zur Verbesserung. Fragen auf der Litfaßsäule ( Was würden Sie gerne an dieser Demokratie verändern bzw. weiterentwickeln, wie engagieren Sie sich für die Demokratie, können Sie in der bundesdeutschen Demokratie Ihren Bedürfnissen gut nachkommen, müssen wir zu jeder Zeit alles bekommen, was verstehen Sie unter einem mündigen Bürger? ) können auf den weißen Flächen der Litfaßsäule beantwortet werden, die Menschen können in Kommunikation miteinander treten. Sabine Betschel bringt den Begriff der sozialen Plastik, den Joseph Beuys geprägt hat, ins Spiel. Hier werden die Menschen selbst Teil des Kunstwerks, indem sie durch ihre Beiträge aktiv werden, reflektieren und miteinander kommunizieren.
Schon am Eröffnungstag gab es viele Beiträge auf den nun nicht mehr ganz weißen Flächen der Litfaßsäule. Vorbeikommende Spaziergänger oder Radfahrer sind aufgefordert, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, zu diskutieren und ihre Kommentare niederzuschreiben.